Nach der Goldmedaille 2009 in Huelva (Spanien) folgte 2010 Platz zwei bei der Weltmeisterschaft in Edingburgh (Schottland). Im Jahr 2012 greift der Gmünder Karate-Kämpfer Thomas Lamm wieder bei der WM in Orlando (Florida) an. „Ich will den Titel“, sagt der Gmünder, der am Samstag von Frankfurt in die USA fliegt. Von Jörg Hinderberger

Vor fast drei Wochen feierte Thomas Lamm seinen Coup bei der Deutschen Meisterschaft in der Kategorie „Shobu Ippon“. In Berlin gelang dem Gmünder Karate-Trainer der Sprung auf das goldene Treppchen. Nun steht die Weltmeisterschaft in Orlando vor der Tür. „Ich fühle mich richtig gut und bin topfit. In den letzten Wochen habe ich daher vermehrt im mentalen Bereich gearbeitet“, äußert sich der 31-Jährige. Denn beim „Shobu Ippon“ kommt es auf die Details, sprich Nervenstärke, an. „Ein Kampf kann nach wenigen Sekunden vorbei sein. Man darf keinen Fehler machen“, sagt Lamm. Neben der nötigen körperlichen Fitness und dem Know-How über die Techniken, sei der Kopf das A und O. „Es geht sofort im K.O.-System los. Ich muss also von Beginn an voll da sein“, so der Gmünder Sportler, der bereits eine Gold- und eine Silbermedaille von den Weltmeisterschaften mit nach Hause brachte. Schon zwei Monate vor dem Titelgewinn in Berlin fragte Bundestrainer Jürgen Hornung bei Thomas Lamm nach, ob er nicht mit einer Wildcard bei der Weltmeisterschaft in Orlando teilnehmen möchte. „Ich habe in diesem Jahr nur bei der Deutschen Meisterschaft mitgemacht und keinen anderen Wettkampf bestritten. Aber ich musste nicht lange überlegen, denn Karate macht mir immer noch sehr viel Spaß und ich weiß, dass ich gewinnen kann“, so Lamm. An ein mögliches Karriereende will der 31-Jährige eigentlich noch nicht denken. „Man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist“, sagt Lamm. Mit einem erneuten Weltmeistertitel könnte er also seine sportliche Laufbahn beenden und sich nur noch dem Traineramt und seinen Karate-Schulen widmen. „Es kann auch sein, dass ich noch einige Jahre weiter auf diesem hohen Niveau Wettkämpfe bestreite“, lässt sich der in Gmünd wohnhafte Karate-Kämpfer nicht aus der Reserve locken.

In Orlando wird im Hotel Hilton die Weltmeisterschaft ausgetragen. „Die Amerikaner freuen sich riesig auf dieses Event. Es wird im Hilton-Hotel ein kompletter Saal in eine Wettkampfarena verwandelt. Über 2000 Athleten werden sich dann in den unterschiedlichen Kategorien messen“, erklärt Lamm. Über mögliche Konkurrenten kann er noch nicht viel sagen.

„Ich weiß erst am Anmeldetag, wer alles teilnimmt.“ Unterstützt wird Thomas Lamm zwar von der deutschen Nationalmannschaft, „aber ich fliege auf eigene Faust nach Orlando“, so Lamm. Soll heißen, dass der Gmünder ohne Sponsor und ohne persönlichen Trainer antreten wird. „Ich habe so viel Erfahrung, dass ich weiß, auf was es in den maximal zwei Minuten pro Duell ankommt“, verrät Lamm. Das Ziel sei eine Medaille, „am liebsten die Goldmedaille“, wie im Jahr 2009 in Huelva.

Einen großen Traum möchte sich der 31-Jährige nach der WM noch verwirklichen. „Es wäre super, wenn es die Möglichkeit gebe, in einen Original-Dojo in Japan zu trainieren beziehungsweise zu unterrichten“, meint Thomas Lamm.

Bei der Weltmeisterschaft 2009 in Huelva (Spanien) freute sich Thomas Lamm über den Titel. Im Jahr 2012 soll nun in der kommenden Woche dieses Kunststück erneut gelingen.

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