Ein Traum ist wahr geworden

IOC-Abstimmung ermöglicht Athleten höchste Ziele – Karate ist in Tokio 2020 im olympischen Programm bestätigt „Ein Traum ist wahr geworden“: Mit diesen Worten kommentiert der Deutsche Karate Verband (DKV) die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees, Karate gemeinsam mit vier anderen Sportarten als „additional Sport“ in die Olympischen Spiele 2020 in Tokio aufzunehmen. Von Jörg Hinderberger

„Nach Jahrzehnten intensiver politischer Arbeit sind jetzt endlich die Athleten dran“, kommentiert DKV-Präsident Wolfgang Weigert die Entscheidung. Er ist zugleich Mitglied des Exekutivkomitees der World Karate Federation und zuständig für die Kontakte in das IOC. „Viele Menschen haben Anteil an dieser Entscheidung“, sagt Weigert. Mehrere Anläufe hat die Kampfkunst nehmen müssen, zuletzt wurde sie mehrfach in Folge knapp abgelehnt oder musste der Wiederaufnahme des Ringens weichen. „Das waren Tiefschläge, doch unser langer Atem hat sich gelohnt“, so Weigert. Das einstimmige IOC-Votum gebe auch der deutschen Nationalmannschaft Rückenwind, die Ende September bei den German Open und Ende Oktober bei der 23. Weltmeisterschaft in Linz um Goldmedaillen kämpfen will. „Unser Fokus richtet sich jetzt auf die Entscheidung für die Spiele 2024, für die die Entscheidung bereits bei der IOC-Session im September 2017 in Lima getroffen werden wird“, ergänzt Weigert. „Hier rechnen wir uns große Chancen aus, da wir im Hinblick auf das Corporate-Social-Responsibility hervorragend aufgestellt sind“. Karate sei auf dem Weg zum sozialen Gesundheitssport Nummer eins in Deutschland und der Welt. „Genau das wird eines der entscheidenden Kriterien für das IOC für die olympischen Programmsportarten sein“, ergänzt er. Auch der Spraitbacher Karate-Kämpfer Thomas Lamm freut sich riesig über die Aufnahme ins olympische Programm: „Ich werde zwar 2020 nicht mehr dabei sein, aber für viele deutsche Spitzensportler ist in Tokio im Karate eine Medaille möglich. Es ist nicht nur für den Wettkampfsport toll, sondern auch der Breitensport profitiert von dieser Entscheidung.“ Für Thomas Lamm ist klar, dass Karate nun populärer werde und vor allem einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. „Das Fernsehen wird nun mehr über Karate senden und die Kinder werden erfahren, wie spannend und abwechslungsreich Karate ist“, so Lamm. In Tokio gibt es zum Start acht olympische Disziplinen, nämlich Kata weiblich und männlich sowie weitere sechs Kumite in unterschiedlichen Gewichtsklassen. Auch der Nachwuchs profitiert von dieser Entscheidung Beim Sommerlehrgang des Württembergischen Karateverbands am vergangenen Wochenende mit Japans erfolgreichstem Nationaltrainer Seiji Nishimura wurde auch über Olympia 20020 in Tokio gesprochen: „Seiji Nishimura ist sehr glücklich, dass Karate auch ausgerechnet in seinem Heimatland und der Geburtsstätte Japan zum ersten Mal bei Olympia ausgetragen wird. Sein Sohn ist sogar ein möglicher Kandidat für die Olympischen Spiele in Tokio“, berichtet Thomas Lamm, der zwar nicht mehr selbst im Jahr 2020 auf olympischen Niveau unterwegs sein wird, jedoch gerne als Besucher abei sein möchte. „Dieses Event will ich mir als Karate-Sportler nicht entgehen lassen. Es wäre auch schön, wenn ähnlich wie bei Carina Vogt im Skispringen ein Public-Viewing stattfindet. Karate ist ein schöner Sport“, sagt Lamm. Der Nachwuchs werde sicher von dieser Entscheidung profitieren, denn nicht nur zusätzliche finanzielle Mittel fließen nun ins Karate, sondern auch die Bekanntheit der Sportart werde zunehmen. „Es kann einer Sportart nichts Besseres passieren, als bei Olympia dabei zu sein“, bestätigt Lamm, der auch beim Sommerlehrgang in Langenau von zahlreichen Karate-Sportlern hörte, wie groß die Freude ist.

 

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