Der 32-jährige Thomas Lamm beendet nach dem dritten Weltmeistertitel im Karate seine sportliche Karriere. Nach 27 Jahren ist Schluss. Thomas Lamm tritt als dreifacher Weltmeister ab und widmet sich nun seiner Familie, dem Beruf und natürlich seiner Karate-Schule, wo er seine Erlebnisse und Erfahrungen an die jüngere Generation vermittelt. Über seine zahlreichen nationalen und internationalen Titel berichtete die Rems-Zeitung stets ausführlich. Den Sportler Thomas Lamm kennen daher zahlreiche Menschen, den Menschen Thomas Lamm nicht so viele. In Spraitbach ist der junge Bub mit seinem Bruder und seiner Schwester aufgewachsen. Schon mit fünf Jahren begann er, sich dem Karate zu nähern. Beim SSV Täferrot lernte Thomas Lamm seine ersten Techniken. Nach der Grundschule wechselte der sportbegeisterte Junge auf das Gmünder Parler-Gymnasium. Nach drei Jahren ging es auf die Realschule Mutlangen. Es folgte der Abschluss als Gymnastik- und Sportlehrer sowie der Zivildienst beim Roten Kreuz in Schwäbisch Gmünd. Schon zu dieser Zeit, vor allem im Jahr 1999, lief der Kampfsportler, der auch noch Fußball in Hintersteinenberg und bei der Gmünder Normannia spielte, zur Höchstform auf. Als 17-Jähriger wurde er bei seinem ersten großen Turnier, dem Worldcup in Erding (bei München), Dritter. Zuvor hatte Thomas Lamm jedoch ein entscheidendes Erlebnis hinter sich gebracht: „Ich habe 1997 bei der Landesmeisterschaft gegen einen Typ aus Reutlingen verloren. Daher habe ich mich gegen den Fußball entschieden und mich nur noch auf das Karatetraining fokussiert“, erzählt Lamm. Drei Goldmedaillen bei den Weltmeisterschaften, ein Titel bei der Europameisterschaft sowie eine zweistellige Anzahl von Siegen bei Deutschen Meisterschaften oder beim Deutschlandpokal folgten. „Es gab eigentlich kein Turnier, wo ich nicht auf dem Podium stand“, sagt Lamm. Viele schöne Erinnerungen hat der 32-Jährige an den Aufstieg mit dem SSV Täferrot in die Bundesliga. „Wir hatten ein super Team“, blickt der heutige Vermögensberater und Versicherungsfachmann zurück. Im Jahr 2007 sah Thomas Lamm dann im Internet die Daten zu den Dubai-Open. „Ich wollte unbedingt nach Dubai fliegen und habe mich alleine auf den Weg gemacht. Ich habe mir Sponsoren gesucht und auch gefunden. In Dubai wurde ich dann Zweiter. Das war einer meiner schönsten sportlichen Höhepunkte“, verrät Thomas Lamm. In Dubai lernte er auch die Nationalmannschaft der Seychellen kennen. Mit deren Präsidenten freundete sich der deutsche Nationalmannschaftsathlet sofort an. Es folgte ein Besuch auf den Seychellen. „Ich durfte beim Präsidenten übernachten und mit deren Nationalmannschaft trainieren. Noch heute besteht übers Internet Kontakt“, berichtet der 32-Jährige, der mit dem Weltmeistertitel 2013 in Griechenland nun seine sportliche Laufbahn beendet. „Mit dem Triple lässt es sich etwas leichter abtreten“, so Lamm. Die Entscheidung fiel ihm nicht leicht. Schon seit Jahren überlegte er, wann der richtige Zeitpunkt sei, um Adieu zu sagen. Mit dem dritten Titel bei einer Weltmeisterschaft tritt der zukünftige Familienvater von der großen Bühne ab. In den nächsten Jahren gilt seine Aufmerksamkeit seiner Ehefrau, dem gemeinsamen Kind, das im Juli 2014 das Licht der Welt erblicken wird, und seinem Beruf. Denn neben seiner Arbeit leitet Thomas Lamm noch seine eigene Karate-Schule „Team Lamm“, die drei Standorte in Gmünd, Mutlangen und Abtsgmünd hat. Über 100 Kinder trainieren beim dreifachen Weltmeister Thomas Lamm: „Ich zeige den jungen und älteren Menschen, wie sie sich schützen können, im Beruf wie im Alltag.“ jh

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