Gmünder Ausnahmetalent lässt der Konkurrenz keine Chance

Spitzenathlet Thomas Lamm aus Schwäbisch Gmünd feierte bei den in Heraklion/ Kreta ausgetragenen Karate-Weltmeisterschaften der WKU (World Kickboxing and Karate Union) das Triple. In der Kategorie Karate Kumite bis 85 kg der Leistungsklasse gewann der Gmünder zum dritten Mal WM-Gold.

 

Von Jörg Hinderberger

 

Die Eröffnungsfeier fand am Hafen fvon Heraklion statt. Alle Nationen trafen sich unter dem tosenden Applaus und Gesängen der angereisten Fans, Freunden und Familien, um die Eröffnungsrede von WKU-Präsident Klaus Nonnemacher und dem Bürgermeister von Heraklion zu hören. Am zweiten Tag machte sich Thomas Lamm auf den Weg in die Heraklion Area, um die Atmosphäre zu schnuppern. Die Halle liegt auf einem Berg mit Blick aufs Meer. Am Dienstag war es dann soweit und es starteten die Vorkämpfe. Auf seiner Kampfläche tummelten sich alle möglichen Nationen - Türken, Kanadier, Waliser, Engländer, Polen, Italiener und noch viele mehr wollen unbedingt Weltmeister werden. Thomas Lamm konnte sich an diesem ersten Tag gleich von seiner besten Seite zeigen und stand am Nachmittag George Silva aus Brasilien im Halbfinale gegenüber. Der Traum vom großen Finale und die Chance auf Gold waren für beide Kämpfer möglich. „Ich habe mir den Brasilianer schon morgens beim Aufwärmen angesehen, konnte aber mit seinem Stil gar nichts anfangen. Ich hasse es, wenn ich meinen Gegner nicht einschätzen kann“, so Lamm. Dann wurde es ernst. Nach kurzem Abtasten hatte Lamm den Schwachpunkt des Brasilianers entdeckt und diesen konsequent ausgenutzt. Jeder Angriff, den Silva startete wurde, mit einem blitzschnellen Gyaku Zuki von Lamm gekontert. So beendete Lamm das Halbfinale mit 4:0 Punkten vor Ende der regulären Kampfzeit und stand wieder einmal im Finale einer Weltmeisterschaft. Am nächsten Tag war das Finale auf 15 Uhr angesetzt. Nach reichlichem Frühstück ging es dann zwei Stunden vor dem Kampf in die Halle. Sein Finalgegner war wie letztes Jahr der deutsche Roy Jordan, der Lamm beim letzten Kampf die Kieferhöhle brach. “Als ich morgens aufwachte, bin ich mehrmals meine Taktik durchgegangen wie ich ihn schlagen könnte. Aber als der 1,93 m große Jordan dann vor mir stand, wusste ich, dass ich keinen Angriff starten muss“, erklärt der Gmünder Spitzensportler. Auf Konter eingestellt, gelang es Thomas Lamm seine neuen Vorsätze umzusetzen. Schon nach wenigen Sekunden Kampfzeit folgte der erste Angriff von Jordan, den Lamm wie geplant ab konterte und mit 1:0 in Führung ging. „So muss das weiter laufen“, dachte sich Lamm und setze die nächsten zwei Punkte. 3:0 nach knapp einer Minute Kampfzeit. Jordan kam zwar bis auf zwei Zähler an Lamm heran, bevor der alte und neue Weltmeister 20 Sekunden vor dem Ende seinen vierten Punkt setzte und somit das Finale mit 4:2 gewinnen konnte. Zur Freude aller, insbesondere seiner Freundin Krissi, holte sich der Gmünder bei der Siegerehrung das dritte Mal Gold.